varISO_aktuelles_2024-02-24_ISO Amendment 1

Das ISO Amendment 1

Ergänzung der ISO Managementsystemnormen

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat im September 2021 auf ihrer Vollversammlung in London die „London Declaration“ von ISO und allen Mitgliedsorganisationen (darunter DIN und CEN) unterzeichnen lassen, mit dem Ziel, den Klimawandel künftig stärker in den ISO-Managementsystemen zu berücksichtigen. Als Beitrag zur Erreichung globaler Klimaziele möchte die ISO Unternehmen dazu bewegen, Klimafragen in ihre Geschäftsstrategien einzubeziehen und nachhaltige Verbesserungen umzusetzen. Aus diesem Grund wurde seitens des IAF (International Accreditation Forum) die Anwendung (Umsetzung) ab dem 22.02.2024, ohne Übergangsfristen festgelegt. Betroffen sind Normen wie bspw. die ISO 9001 (Qualitätsmanagement), die ISO 14001 (Umweltmanagement), die ISO 27001 (Informationssicherheitsmanagement), die ISO 45001 (Arbeitsschutz) und die ISO 50001 (Energiemanagement).

Welche wichtigen Änderungen bringt das ISO Amendment 1? Und was bedeutet dies für Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation?

Unternehmen müssen nun bewerten, ob der Klimawandel relevante Auswirkungen auf ihre Aktivitäten hat.
Diese Anforderung wurde in die bestehenden Abschnitte 4.1 (Verstehen der Organisation und ihres Kontextes) und 4.2 (Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien) aufgenommen. Wenn der Klimawandel für den Kontext eines Unternehmens oder einer Organisation relevant ist, müssen entsprechende Maßnahmen geplant, umgesetzt und dokumentiert werden.

Die konkreten Maßnahmen sehen wie folgt aus:

  • Erweiterte Kontextanalyse: Managementsysteme müssen ihre Kontextanalyse um klimarelevante Themen erweitern und fortlaufend bewerten.
  • Analyse von Risiken und Chancen: Unternehmen müssen die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäftsprozesse und Produkte analysieren und entsprechende Maßnahmen planen.
  • Berücksichtigung interessierter Parteien: Anforderungen von Kunden, Behörden, Versicherungen und anderen Stakeholdern müssen im Kontext des Klimawandels berücksichtigt werden.
  • Handbucherweiterung (falls vorhanden): Kapitel 4.1 und 4.2 müssen um den Aspekt Klimawandel in der betroffenen Organisation erweitert werden.
  • Erweiterung der Risiken und Chancen: Die Risiken- und Chancenanalyse muss um den Aspekt Klimawandel in der betroffenen Organisation erweitert werden.

Laut IAF (Internationaler Verband für die Konformität von Akkreditierungsstellen) handelt es sich bei den Änderungen nicht um neue Anforderungen, sondern um eine Klarstellung bestehender Anforderungen. Bestehende Zertifikate behalten ihr Veröffentlichungsdatum. Es gibt keine Umstellungsfrist, aber die neuen Anforderungen müssen sofort umgesetzt werden. Somit muss die Anwendung unverzüglich stattfinden. Eine Nichteinhaltung führt somit ab sofort zu einer zu behebenden Nichtkonformität im Auditergebnis.

Das ISO Amendment 1 bringt wichtige Änderungen mit sich, die Unternehmen dabei unterstützen, sich besser auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen. Durch eine sorgfältige Umsetzung dieser Änderungen können Sie nicht nur die Anforderungen der Norm erfüllen, sondern auch einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten und Ihr Unternehmen zukunftssicher machen.

Sollten Sie Fragen zu den Änderungen haben oder Unterstützung bei der Implementierung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für eine Beratung und gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr Unternehmen optimal aufgestellt ist.